Nilgiri South – South Face

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Expeditionen

Nilgiri South

South Face

 

Es ist sehr schwierig zu verstehen und zu akzeptieren was am Nilgiri South (6839m) am 26.Oktober 2015 passiert ist. Gerhard „Gerry“ Fiegl verunglückte tödlich beim Abstieg über den Südwestgrat, nach vier Tagen schwerer Kletterei auf rund 6000 m. Ein Ereignis, das wir, Hansjörg, Elias und ich, ein Leben lang nicht vergessen werden. Es erfordert sehr viel Nervenstärke das Vorgefallene zu verarbeiten und damit zurecht zu kommen.

 

Am 5. Oktober 2015 brachen Gerhard Fiegl, Hansjörg Auer, ich und unser Fotograf Elias Holzknecht nach Nepal auf, mit dem Vorhaben die Nilgiri Südwand zu durchklettern.

Der Nilgiri South (6839 m) befindet sich im Westen des Gebirgsmassivs Annapurna Himal. Ein Grat führt nach Norden zu dem 4 km entfernten Nilgiri North. Westlich des Nilgiri South verläuft die Kali-Gandaki-Schlucht und der Fluss Mustang Khola, flankiert von den 8000ern Dhaulagiri und Annapurna I.

 

Die 1500 m hohe Eis- und Felswand des Nilgiri South ist ein sehr anspruchsvolles Gelände, dass uns bis zum Schluss forderte. Am 25. Oktober 2015 um 11 Uhr erreichten Gerry, Hansjörg und ich den Gipfel des Nilgiri South (6839 m).

 

Facts

  • Gebiet: Annapurna Gebiet
  • Berg: Nilgiri South 6838m
  • Basecamp: 4600m
  • Schwierigkeit: 90° Eis, M5
  • Erstbegehung : 23-26.10.2015 im Alpinstil – Hansjörg Auer, Alex Blümel, Gerhard Fiegl†

 

 

Ich durfte mit Gerhard Fiegl viele schöne und intensive Bergabenteuer teilen. Darunter eine anspruchsvolle Erstbegehung am Gargoyle „Beauty and the Beast“ und die erste Wiederholung der Tooth Traverse 2013 in Alaska (erste Begehung durch Freddy Wilkinson und Renan Ozturk 2012). Wir kletterten gemeinsam einige Klassiker wie Peuterey Intergral und den Freney Pfeiler in einem Zug, direct Tounier Spur an der Les Droites, eine 7 ½ Stunden Begehung vom Walkerpfeiler an der Grandes Jorasses und noch viele andere.

Gerry Fiegl war für mich nicht nur ein zuverlässiger Seilpartner, er war auch ein guter Freund. Wir konnten viele intensive Momente miteinander erleben, aber leider viel zu wenige.

Reinhard Schiestl hat einmal geschrieben: “Einmal wird Reinhard irgendwo liegen, doch ich werde weiter wandern.“ 

Genauso wird es nun mit Gerhard „Gerry“ Fiegl sein…

 

Rest in peace GERRY